Metallteile / Beschläge

Der eine schreit „nur Edelstahl“, der andere „nur Messing“

Habt ihr euch mit dem Material, welches an den Hundeleinen im Handel verarbeitet ist, schon mal auseinander gesetzt?
Bolzenkarabiner aus vernickeltem Stahl und Plastik-Klickverschlüsse sind die häufigsten Varianten.

Was haben wir alle nur gemacht als wir noch nicht selber gebastelt haben und uns erzählen lassen haben, was das Beste ist? Warum nicht einfach den Handel als Beispiel nehmen?

Zu Stahl, Edelstahl, Zinkdruckguss und Messing und deren Bruchlasten:
Die gibt es nicht von Firmen, auch wenn das immer wieder welche vorgaukeln, denn die können die Datenblätter komischerweise nie vorzeigen- geht ja auch gar nicht, denn diese existieren schlicht und ergreifend nicht.
Warum? Ganz einfach: Jedes Teil, in jeder Größe, in jedem Material müsste separat und einzeln getestet werden. Wisst ihr, was das kosten würde? Ein Vermögen. Und was bringt es? Nix.
Zu vereinzelten Beschlägen gibt es mal eine Angabe, aber auch nur weil diese zufällig mal getestet wurden. Nur werden diese am wenigsten verwendet.

Die einzigen Angaben, die man allgemein zu den Materialien finden kann, sind in den Hunderten von Kilos und da unterscheiden sich die Metallsorten so minimal, dass sich es fast nicht lohnt darüber zu sprechen.
Edelstahl lässt sich besser verschweißen als Stahl – das sieht man deutlich an der Schweißstelle – und es verbiegt sich vor dem Brechen.
Zinkdruckguss und Stahl sind oft vernickelt oder verchromt. Manchmal ist auch Messing vernickelt.
Der Händler selber empfiehlt nur Produkte zu nehmen, die unter „Heavy Duty“ gelistet sind, diese sind wiederum aus Zinkdruckguss.
Messing kann schwarz/dunkel abfärben, sowohl auf Seile wie auch auf Biothane.
Die ganzen neuen Farben wie Rosé oder schwarz oder regenbogen blättern teilweise schnell ab und sehen nach kurzem Gebrauch nicht mehr schön aus- die sind nichts für den täglichen Gebrauch.

Jeder muss bei der Wahl einfach mal seinen Kopf einschalten. Dass ein 2cm langer Karabiner keinen Wolfshund oder eine Dogge halten wird, sollte jedem rational denkenden Menschen klar sein. Wer ihn trotzdem benutzt weil er der Günstigste ist, sollte der Sicherheit des Tieres und seines Umfelds zuliebe weiterhin Leinen aus dem Zoofachhandeln benutzen.
Immer lieber eine Nummer größer nehmen. Jedem sollte klar sein, dass Onkel, Papa oder Freund auch mit 100kg Kampfgewicht keinen seriösen Produkttest ersetzen, egal wie doll sie sich an den Schlüsselring, Karabiner oder die nicht vernähte Tauleine hängen. Das Geheule ist nachher immer groß wenn der Karabiner/Wirbel gebrochen ist und der Hund unterm Auto hängt.

Scheren- oder Bolzenkarabiner?
Jeder hat seine eigenen Erfahrungen.

Der eine benutzt seit 10 Jahren die Bolzenkarabiner und es ist nie was passiert, bei dem Anderen springen die Bolzen und Federn raus oder die Feder leiert aus.
Der andere benutzt seit 10 Jahren Scherenkarabiner und es ist nie einer kaputt gegangen, weder an der Schere, noch an der Feder und es hat sich noch nie einer von selbst geöffnet. Das kann nicht passieren, wenn man hochwertige Karabiner benutzt, bei denen sich die beiden Hälften ausreichend überlappen. So entsteht eine doppelte Sicherung, bei der der Karabiner sich nur öffnet, wenn man den Flügel komplett herunterdrückt – ein versehentliches Öffnen durch äußere Einflüsse ist somit kaum möglich.


Was ihr verwendet ist reine Geschmackssache. Es sei aber gesagt, dass der Handel mehr Reklamationen von Scherenkarabinern bekommt (komischerweise nur von Privat und nicht von Zwischenhändlern, die diese selber verarbeiten) als von Bolzenkarabinern, könnte aber auch daran liegen, dass viele die Scherenkarabiner noch nicht kennen und somit auch nicht wissen wie man sie pflegen sollte (dazu gibt der Händler gern Tipps).

Wenn ihr bei einem Großhändler kauft, müsst ihr euch selber um die Pfelge vor der Verarbeitung kümmern, da kommen die nicht noch einmal geölt, wie bei den kleineren Verkäufern- das zu reklamieren gehört in die Kategorie „Peinlich“, denn die Pflege von solchem Material sollte bekannt sein.

Zum Schluss noch ein Wort zur Haftung:
Ihr seid die jenigen, die eine sachgemäße Benutzung beweisen müssen, egal was passiert ist. Ihr müsst beweisen, dass die Leine z.B. nie runter gefallen ist. Ich wüsste nicht wie man das machen soll, deswegen würde ich mir die Haftung vom Händler für das Material mal ganz schnell aus dem Kopf schlagen – deswegen müssen die kleinen Händler auch so gut haftpflichtversichert sein 😉
Der jenige der das Material verkauft, haftet aber für Materialfehler, auch wenn gewisse Leute da meinen das die Hersteller im AUsland dann Ansprechpartner sind- geben die Händler Bruchlasten an, die Dinge halten es aber nicht aus- ist für euch der Händler der Ansprechpartner!!!!!!

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